Turkmenische Teppiche
In unserem heutigen Beitrag möchten wir euch eine Art klassischer Nomadenteppiche vorstellen: Turkmenische Teppiche. Sie gehören zur Gruppe der Orientteppiche und tragen ihren Namen, weil sie traditionell von turkmenischen Stämmen hergestellt wurden und immer noch werden. Die Farbgebung und Muster turkmenischer Teppiche ist abhängig von der genauen Klassifizierung und Zuordnung zu den unterschiedlichen Stämmen der Turkmenen: Zu den bekanntesten zählen die Saloren, die Saryken, die Tekke, die Jomuten, die Tschaudoren, die Ersaren und die Arabatschen.
Jeder Stamm hat andere Muster, die sich mehr oder weniger stark voneinander unterscheiden. Grundsätzlich gilt aber, dass das Gül oder Göl, das persisch für Blume steht, eines der wichtigsten Muster und das Standardmotiv für Turkmenische Teppiche ist. Es handelt sich beim Gül/Göl um ein Achteck, das in mehreren Variationen vorkommt und mit verschiedenen Motiven ausgemustert ist. Oftmals handelt es sich um ein hochstilisiertes, florales Motiv. Meist hat jeder Stamm sein eigenes Gül bzw. Göl, das gleichzeitig auch ein Stammessymbol sein kann. Die zweite allgemeingültige Feststellung bei Turkmenischen Teppichen betrifft ihr Farbschema. Bei den Farben gilt, Turkmenische Teppiche sind geprägt von Farbkombinationen aus Rot, Rotbraun und Blaurot.
Heutzutage, in der modernen Teppichindustrie, knüpfen auch andere Völker und Provinzen nach Vorlage Turkmenischer Teppiche.
Die folgenden Bilder zeigen zwei Turkmenische bzw. nach turkmenischem Vorbild geknüpfte Teppiche. Einer der beiden liegt unter einem Esstisch und ein anderer sorgt als Wohnzimmertepich für eine wohlig-warme Atmosphäre. Obwohl es sich bei Turkmenischen Teppichen um sehr traditionelle Nomadenteppiche handelt, passen sie nicht nur zu klassischer, sondern auch sehr gut zu moderner Einrichtung. Sie sind im Allgemeinen, nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Muster und Farbgebung, relativ unempfindlich und ihr Flor ist mittelmäßig hoch, weshalb sie sich eben auch unter Esstischen sehr gut eignen.
Quelle: Ian Bennett [Hrsg.]: Teppiche der Welt. München: Mosaik Verlag GmbH. S. 158-171.